Inle-See - Yangon
Pünktlich verlassen wir mit dem Bus die Stadt Bagan und machen uns auf den Weg zum Inle-See.
Dieser liegt ca. 7 Stunden von Bagan entfernt auf einer Höhe von fast 900 Meter.
Hier ist das Klima wesentlich angenehmer und durch das angenehme Klima gedeihen hier Früchte, Gemüse und Reis besonders gut.
Leider hat das auch Folgen!
Durch immer mehr Platz für Felder und deren Bewirtschaftung fällt ein großer Teil der Waldflächen von Tag zu Tag weg.
Ständig begegnen uns Lastwagen mit riesigen Baumstämmen, es wird gerodet und gerodet, jeder noch so steile Hang wird zur Plantage oder zur Reisterrasse.
Wir kommen mit dem Bus gut voran, liegen gut in der Zeit, als auf einmal ein Knall und ein Ruckeln den Bus erschüttert.
Der Busfahrer bleibt sofort stehen und steigt aus seinem Bus aus um nachzusehen was geschehen ist.
Ich sitze am Fenster und bekomme mit wie Busfahrer und Helfer um den Bus herumstehen und diskutieren.
Dann geht alles ganz schnell, es wird Werkzeug aus dem Bus geschleppt, Unmengen an Öl, Fett, Wagenheber und Holzblöcke herbei geschleift.
Dann geht´s los, Busfahrer und Helfer ziehen ihr weißes Hemd aus und schwubs liegen sie unter dem Bus.
Was genau los ist weiß keiner so recht, wir stehen irgendwo auf der Straße ein paar Meter von uns entfernt steht ein kleines Haus mit einem kleinem Restaurant.
Sicher ist es eine kleine Raststation für Lastwagenfahrer.
Wir nehmen die „Raststätte“ in beschlag plündern den Cola Vorrat.
Die gute Frau denkt sicher, könnte nicht jeden Tag ein Bus vor meiner Tür liegen bleiben.
Es sei ihr gegönnt, das Geschäft ihres Lebens.
Zwischendurch gehen wir immer mal wieder zum Bus um nach dem Stand der Dinge zu sehen.
Man hat irgendein Gummikissen mit Druckluft Anschluss ausgebaut.
Das Gummikissen ist aufgeplatzt, keine Ahnung woher, aber ein neues Gummikissen liegt schon bereit.
Es wird geschraubt und auseinander genommen, dann wieder alles zusammen gebaut, nach fast drei Stunden läuft der Bus wieder.
Busfahrer und Helfer kriechen unter dem Bus hervor, die beiden sehen aus wie Wutz, Hände und Gesicht schwarz wie die Nacht, beide sind völlig verschmiert voller Öl und Fett und genau so steigen sie wieder in ihren Bus ein, nur das weiße Hemd bleibt aus. Dann geht die Fahrt weiter als wäre nichts geschehen.
Die Fahrgäste klatschen vor Begeisterung!
Hier musst du also nicht nur Busfahrer sein, sondern auch gleich Mechaniker.
Bei uns unvorstellbar!!!
Mit 3 Stunden Verspätung kommen wir am Inle-See an. Es ist stockdunkel und zudem recht kühl.
Unser Abholer wartet schon auf uns. Das unser Bus eine Panne hatte, hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet.
Wir fahren in unser gebuchtes Hotel und sind mehr als überrascht. Dieses mal wohnen wir für 40 $ in einem schönen Bungalow, riesig groß mit neuem Bad und einem tollen Garten.
Na, das ist ja mal was...
Am nächstem Tag machen wir eine Bootstour über den Inle-See. Hier leben die Menschen in Stelzenhäuser, ganze Dörfer stehen mitten im Wasser, die Häuser sind mit Brücken und Stegen zusammen verbunden.
Hier gibt es Schulen, Webereien, Gold und Silberschmiede, Märkte usw. ein ganz normales Leben, halt nur auf dem Wasser.
Wir machen einige Besichtigungen und kommen mit unseren Bootsführer in ein Gebiet welches nicht von Touristen besucht wird.
Wir sind in einer Schnapsbrennerei, man erklärt uns mit Händen und Füssen wie und was gebrannt wird.
Beim probieren gehört nicht viele Erklärungen bei und man versteht sich sofort.
Uns hat der Reisschnaps nicht geschmeckt, unserem Bootsführer um so mehr, er hat unsere Reste gleich mitgetrunken.
Gegenüber der Brennerei steht eine Schule, wir statteten den Kidis einen kurzen Besuch ab.
Die waren hin und weg von uns und konnten gar nicht genug von uns bekommen.
Jeder von denen wollte uns „five“ geben und unbedingt mit aufs Foto. Mal einzeln mal zu zweit oder dritt, mal alle zusammen.
Wir hatten ne Menge Spaß und machten uns danach wieder auf den Rückweg. Vor uns lag noch über 1 Stunde Bootsfahrt.
Unser Bootsführer legte sich derweilen vorne ins Boot und schlief ne Runde, sein Junge den er dabei hatte durfte zurück fahren.
Wieder an Land machten wir uns an die Planung der Weiterreise. Wir buchten Bustickets zurück nach Yangon, buchten ein Hotel und buchten uns endlich einen Rückflug nach Bangkok.
Eigentlich wollten wir noch an Myanmars Strände, es ist allerdings schwierig dort hin zu kommen und es ist fast alles ausgebucht oder sehr teuer. Deshalb werden wir unsere Reise in Thailand fortsetzten und ein paar Inseln erkunden.
Wo es genau hingeht wissen wir noch nicht, werden aber in einem unserer nächsten Berichte davon schreiben.
Vom Inle-See ging es wieder mit einem Nachtbus zurück nach Yangon.
Der Bus benötigt für diese Strecke ca. 13-15 Stunden.
Unser Busfahrer fuhr allerdings als wäre der Teufel hinter ihm her und so erreichten wir nach etwas über 10 Stunden die Stadt Yangon.
Jetzt wissen wir das Busse auch fliegen können. :-)
Zwar stoppte unser Bus an einer ganz anderem Busstation als geplant, machte uns aber auch nix mehr aus.
Wir stiegen in ein Taxi und fuhren zu unserem Hotel. (Golden City Hotel, 45$)
Wieder weckten wir die Jungs von der Rezeption und da es erst 5.30 Uhr früh war, war unser Zimmer noch belegt.
Wir bekamen 2 Kissen und legten uns zu den anderen 3-4 Locals in die Rezeption um noch eine Runde zu schlafen.
Nach ein paar Stunden schlaf auf der Couch in der Rezeption kam leben in die Bude, es wurde gelüftet, Kaffee gekocht und Tische gedeckt. Kurz darauf saßen wir beim Frühstück.
Gegen 11.00 Uhr konnten wir in unser Zimmer, nach kurzem Check machten wir uns auf den Weg zur Shwedagon Pagode.
Nach der Besichtigung traten wir den Rückweg zum Hotel an, wir müssen packen denn morgen geht unser Flug zurück nach Bangkok.
Wie immer haben wir noch keinen genauen Plan wo es nach Bangkok hingehen soll, wir wollen Sonne, Strand und Meer.
Jetzt heißt es aber erst einmal für uns, wir machen Urlaub vom Reisen...
bis dahin, viele Grüße von Silke & Frank