Golden Rock
wir verlassen unser Hotel in Yangon um 6.00 Uhr in der früh, das am Abend bestellte Taxi ist natürlich nicht da.
So machen wir uns kurzerhand selbst auf die suche nach einem Gefährt welches uns zum Busterminal bringen kann.
Gar nicht so leicht denn keiner der Taxifahrer versteht uns, jeder schaut sich unser Ticket an und zuckt die Schultern.
Irgendwann sag dann ein Taxifahrer ok und so steigen wir in seinen Wagen ein. Der Preis passt, nur schaute er uns mit ganz großen Augen an, als wir ihn aufforderten seinen Kofferraum aufzumachen damit wir unsere großen Rucksäcke verstauen konnten.
Aber auch das klappte und nach 45 Minuten waren wir am Busterminal von Yangon.
Es gibt in Yangon nur ein Busterminal und das ist draußen vor der Stadt beim Flughafen.
Wieder mal waren wir die einzigsten Touristen am ganzen Busbahnhof, kein Mensch sprach Englisch, es war die Hölle los, aber unser Driver fragte sich bis zu unserer Bus-Company durch.
Hier saßen wir dann noch eine Stunde bis der Bus endlich abfuhr. Der Bus war alles andere als im guten Zustand, wichtig aber das die Hupe und der Fernseher funktionierten.
Über abenteuerlichen Straßen ging es über Bago nach Kyaikhto-Kinpun zum Golden Rock. Als wir dort nach ca. 4 Stunden ankamen machten wir uns auf die Suche nach einem Zimmer, wir wohnen im Sea Sar Hotel für 20 US$.
Das Zimmer hier ist besser, als das in Yangon und dafür auch noch 25$ billiger. Na, was will man mehr?
Unsere Rucksäcke verstauten wir im Zimmer und bewaffnet mit Kamera machten wir uns auf den Weg zum Golden Rock.
Da man ca. 1000 Höhenmeter bis zum Felsen überwinden muss, wird der erste Teil der Strecke von LKW´s zurückgelegt. Das ist auch der schwierigste Part der Angelegenheit.
Die LKW´s auf denen man auf der Ladefläche sitzt, fahren erst los, wenn 45 Personen aufgestiegen sind.
Anders bei geführten Gruppen oder wenn man direkt oben am Berg ein Hotel gebucht hat.
Als normaler individueller Reisender muss man eben warten bis das Ding voll ist. Will man bei einer Gruppe aufspringen, kostet das gleich das doppelte.
Wir warteten und irgendwann ging es auch für uns los. Die Strecke war steil, eng und voller Serpentinen unser Driver quälte den Motor im 1. Gang bei Vollgas den Berg hinauf.
Oben angekommen, geht man die letzten 600 Höhenmeter zu Fuß, der Weg ist steil und wer nicht laufen kann oder will, lässt sich von 4 Trägern den Berg hinaufschleppen.
Oft dachten wir, oh die armen Träger, wenn sie mal wieder einen Schwerlast Transport abstellen mussten um etwas zu verschnaufen.
Wir erreichten den Golden Rock zu Fuß und nachdem wir pro Person 6 US$ Eintritt gezahlt hatten durften wir ganz nah an den Felsen heran.
Die Pilger beteten am Felsen und verklebten ihre Blattgold Blättchen, für Frauen ist das betreten direkt an den Felsen verboten.
Sehr beeindruckt vom Golden Rock machten wir uns wieder auf den Rückweg, sodass wir den letzten LKW erreichten.
Die Nacht verbrachten wir gut und so machten wir uns nach einem Frühstück auf zu unserer ersten Mammut Tour.
Vorher aber buchten wir uns noch eine Unterkunft in Mandalay, dies erwies sich allerdings gar nicht so einfach, denn sämtliche Hotel/Hostels und Backpackers waren bereits ausgebucht. Für 45 US$ fanden wir schließlich ein Zimmer in einem Komfort Hotel.
Später mehr dazu!
Mit dem Bus ging es ca. 3 Stunden in die Stadt Bago, wir erreichten diese gegen 12.00 Uhr mittags. Bis zu unsere Weiterfahrt nach Mandalay hatten wir 5 Stunden Zeit und so konnten wir unsere Rucksäcke im Bus Office abstellen, dort die Toiletten und gegebenenfalls auch die Dusche mitbenutzen. Sehr nett der Typ vom Bus Office!
Wir nutzten aber die Stunden um uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen.
Diese bestehen aus einem ca. 55 Meter langem liegenden Buddha, die 4 sehenden Buddhas die jeweils in verschiedene Himmelsrichtungen schauen, den auch über 50 Meter langen sterbenden Buddha und mehrere Pagoden. Irgendwann standen wir mitten in einem Schulhof, die Gelegenheit nutzen wir und schauten uns die Kids in ihren Klassenzimmer an.
Die Freuden war beiderseits groß und an Unterricht war erst mal nicht mehr zu denken.
Um 18.00 Uhr kam unser Bus und wir machten es uns bequem, es wurden Decken, Kissen und Wasser gereicht, wir hatten Bananen, Mandarinen und Chips dabei, die 12 Stunden Fahrt konnte also beginnen.
Nach der ersten Stunde im Bus kamen wir uns vor als wären wir schockgefroren, es zog von oben und unten, die Lüftungsschlitze ließen sich nicht verstellen, geschweige denn schließen.
Nach weiteren 2 Stunden brachte man uns 2 weitere Decken, diese wurden in die unteren Lüftungsschlitze gestopft.
Es half etwas und langsam wurde uns wieder etwas wärmer und wir stellten die Rückenlehne zurück um zu schlafen. An schlaf war allerdings nicht wirklich zu denken, hinter uns wurde „gesägt“ und „gesägt“, neben uns „gerülpst“ und „gerülpst“ und vor uns wurden frittierte Kakerlaken, Käfer und Heuschrecken verspeist und dabei ordentlich geknuspert und geschmatzt.
Zu guter letzt gab dann 3 Stunden vor dem erreichen Ziel unser Bus den Geist auf, der Busfahrer und sein Begleiter behoben den Schaden innerhalb von einer halben Stunde irgendwo im nirgendwo.
Der Bus lief wieder, dafür roch jetzt die ganze Kiste nach Diesel, auch nachdem die Kühlung noch kälter und die Lüftung noch stärker gestellt wurde hielt der Dieselgestank bis zum eintreffen in Mandalay an.
Völlig gerädert holten wir unsere Rucksäcke aus dem Bauch des Busses und machten uns auf die Suche nach einem Taxi welches uns zu unserem vor reservierten Hotel bringen sollte.
So standen wir um kurz vor 6.00 Uhr vor einer verschlossener Hoteltür, der Taxifahrer trommelte und klopfte bis endlich ein Mitarbeiter von der Rezeption öffnete.
Wir schauten uns erst einmal das Hotel von vorne an, dann von innen und uns kamen Zweifel, ob es sich denn hier wirklich um ein Komfort Hotel handelt.
Zimmerschlüssel rein, Tür auf und es war sofort zu erkennen das es sich nicht um ein Komfort Hotel handelt sondern um eine einfache, ziemlich runtergekommene Bruchbude.
Aber wie immer das beste an diesem Zimmer, es war das letzte und hinter dem Hotel, Luftlinie 100 Meter von unserem Fenster entfernt befand sich ein Tempel mit mehreren riesigen Lautsprechern bestückt.
Hier wird nun über diese Lautsprecher gebetet, 24 Stunden am Tag, 10 Tage lang...
Juhuu, wir haben echt wieder Glück gehabt.
Aber egal, da wir sowieso nicht mehr schlafen konnten machten wir uns auf um Mandalay zu besichtigen und unsere weiterreise zu planen.